Der G-Force Trainer in Dallenwil
Der schweizweit einzige G-Force Trainer steht seit 2015 in Dallenwil und ist eine Zentrifuge, die speziell für Trainings im Flugsport entwickelt wurde. Er besteht aus einem Antriebsmotor, einer Einhängevorrichtung für das Gurtzeug, das über die Bremsen gesteuert wird, sowie einem Gegengewicht von 100 kg.
Zur Orientierung während des Trainings dient eine Farbscheibe, die durchgehend fokussiert werden sollte. Ein Steuertableau und ein Anzeigemonitor zeigen die aktuellen G-Kräfte an und ein Notstopp sorgt für zusätzliche Sicherheit.
Wichtig: Aufgrund einer Gewichtslimitierung dürfen Piloten mit einem Gesamtgewicht von über 100 kg nur bis maximal 4.5g beschleunigt werden.
Erlerne den Umgang mit Dynamik
Im Training lernst du, wie du dynamische Kräfte sicher beherrschst, die beim Gleitschirmfliegen auftreten können – sei es in einer Spirale, bei einem Einklapper oder einem Spiralsturz nach Klappern mit Verhängern. Unter Fliehkraftbelastung wird klar, wie entscheidend deine Körperhaltung und die richtige Gurtzeugeinstellung sind.
Warum ist Simulatortraining in der Luftfahrt, Raumfahrt und im militärischen Bereich unverzichtbar?
Fatale Fehler von Piloten führen in diesen Bereichen oft zu enormen materiellen Schäden oder gefährden die Allgemeinheit.
Diese Punkte sind beim Gleitschirmfliegen eher zweitrangig. Der Schutz des eigenen Lebens steht hier im Vordergrund. Nütze die Möglichkeit des G-Force Trainings zu deiner eigenen Sicherheit!
Ein vielseitiges Trainingsgerät
Nicht nur Personen aus Flugsportarten, sondern auch Menschen ohne Fluglizenz können von diesem Training profitieren.
Für Gleitschirmpiloten steht im Mittelpunkt, die eigenen körperlichen Grenzen kennenzulernen und zu erweitern. Ohne Training können Situationen mit hohen Fliehkräften im Ernstfall fatale Folgen haben.
Die Steilspirale ist ein zentrales Element des Gleitschirmfliegens. Sie bildet die Grundlage für zahlreiche Möglichkeiten – vom Thermik- und Streckenfliegen bis hin zu Kunstflugmanövern wie dem SAT in all seinen Variationen oder dem Einstieg ins Infinity Tumbling. An diesem Manöver führt kein Weg vorbei.
Physiologisch gesehen ist eine länger geflogene Spirale mit 3g für den Körper herausfordernder als kurzzeitige Belastungsspitzen, wie sie bei einigen Acrofiguren mit bis zu 6,5g auftreten.
Die Vorteile des G-Force Trainings
- Lernen unter realen, aber sicheren Bedingungen: Du trainierst realistische Szenarien in einer kontrollierten Umgebung.
- Anpassbare Belastung: Die maximale g-Kraft kann individuell eingestellt werden.
- Vorbereitung auf Notfälle: Erlernen und Einüben von Abläufen für schwierige Notfallsituationen, wie beispielsweise einem Spiralsturz nach Verhänger, Kollision oder Notschirmauslösung bei der die Gefahr eines Blackouts besteht.
- Gezielte Fehleranalyse: Unachtsamkeiten oder Fehler unter Stress werden sichtbar und können korrigiert und nachhaltig verbessert werden.
- Individuelle Schulung und Betreuung
- Es besteht die Möglichkeit, das Rettungssystem unter G-Belastung anhand eines bereits eingebauten Dummies zu testen
Keine Angst vor dem „Blackout“
Im Simulatortraining kannst du die Vorstufen eines „Blackouts“ sicher kennenlernen und dadurch die Angst davor verlieren. Denn ein „Blackout“ bedeutet nicht sofortige Bewusstlosigkeit – es bleibt noch eine kurze Zeit, um zu reagieren. Mit gezielten Übungen kann man den G-Kräften gegensteuern, bis das Sichtfeld zurückkehrt, ohne die G-Belastung direkt reduzieren zu müssen.
Unkenntnis der eigenen Grenzen kann hingegen gefährlich werden: Wer im Flug instinktiv mit einer „Angststarre“ reagiert, vergibt womöglich seine letzte Chance, insbesondere bei unerwarteten Flugzuständen wie einer Kollision oder einem stabilen Spiralsturz durch einen Segelverhänger.
Erfahrungen zeigen, dass diese Trainingsmethode körperlich gut verträglich ist. Das Tagestraining hat sich bewährt, um die Anti-G Straining Manöver zu erlernen. Mit dieser Technik lässt sich die Belastungsresistenz bei den meisten Piloten innerhalb eines Tages etwa verdoppeln. Dadurch können die Kräfte einer Spirale als Dauerbelastung besser ertragen werden – ein entscheidender Vorteil, um die Steilspirale als effektive Abstiegshilfe zu nutzen.
Nach dem Simulatortraining empfiehlt es sich, die gewonnenen Erfahrungen in einem Sicherheitstraining oder Spiraltraining umzusetzen. Zu diesem Zeitpunkt bist du mit den auftretenden Fliehkräften vertraut und kannst dich darauf konzentrieren, die Ein- und Ausleitung zu perfektionieren. Diese variiert je nach Schirm und erfordert keine Eingewöhnung mehr an die Belastungen.
Die Ausbildung am „G-Force Trainer“ ist für einen Trainingstag konzipiert.
Gruppen von 6–12 Personen bewährten sich als ideal für das Training.
Im Vergleich zu realen Trainingsflügen ist die effektive Übungszeit am Simulator wesentlich höher. Hier kannst du Situationen trainieren, die ohne die Sicherheit des Simulators nur schwer erlernbar wären.